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1. Geschichte des Mittelalters - S. 170

1878 - Mainz : Kunze
170 Vierte Periode des Mittelolters. Rudolf von Habsburg wird zum Kaiser erwählt 1273—1291. Vierte Periode des Mittelalters. von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung in Deutschland durch Rudolf von haösöurg 6is zur Reformation durch Dr. Martin Luther 1273—1517. §. 31. leßecflrfit (sec Ereignisse. An diesem Abschnitte der Geschichte bereitet sich die neue Zeit vor. Die liebermacht des Papsttums und der Geistlichkeit beginnt zu sinken, der dritte Stand der Bürger und Bauern wird vollständig ausgebildet, Künste und Wissenschaften leben im Abendlande, besonders nach dem Sturze des griechischen Thrones in Constantinopel, wieder auf, eine Menge der wichtigsten Entdeckungen und Erfindungen werden gemacht und üben auf die Gestaltung der öffentlichen und Privatverhältnisse einen bedeutenden Einfluß. Die Erfindung des Compasses, des Schießpulvers, der Buchdruckerkunst, des Lumpenpapiers, die Entdeckung Amerikas 1492 durch Christoph Eolumbus und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien durch Vasko de Gama 1498 sind Ereignisse von so hoher Bedeutung, daß auch sie, wäre die Kirchenverbesserung durch Luther nicht unmittelbar daraus erfolgt, das Mittelalter abzuschließen im Stande gewesen wären. §. 32. Hiusosf von Msfiurg 127z—1291. Jeder Biedermann jammerte laut über den unsäglichen Jammer, welcher während des Interregnums allenthalben im deutschen Reiche herrschte. Da ermahnte endlich Papst Gregor X. die deutschen Fürsten, einen kräftigen, allgemein anerkannten Kaiser zu erwählen und das Ansehen des Kaisertums wieder herzustellen. Man stellte jetzt den Grundsatz auf, weder einen Fürsten von zu großer noch von zu geringer

2. Geschichte des Mittelalters - S. 250

1878 - Mainz : Kunze
250 Zeittafel. Vierte Periode. 1415 Die Franzosen bei Azincourt geschlagen. 1420 Anfang des sechzehnjährigen Hussitenkriegs. 1431 Das Coucil zu Basel beginnt. Die Jungfrau von Orleans wird in Rouen verbrannt. 1432 Kaiser Siegmund stirbt in dem nämlichen Jahre, in welchem Jo- hannes Gutenberg die Buchdruckerkunst erfindet. 1438 Albrecht Ii. (Habsburger) folgt den Luxemburgern. 1448 Das Concil zu Basel wird durch Friedrich Ii. aufgelöst. Aeueas Sylvius Piccolomini. 1453 Eroberung Constantinopels durch die Türkei:. 1455 Der sächsische Prinzenraub. Kunz vou Kauffungen. 1477 Herzog Carl der Kühne fällt bei Nancy. Maria von Bnrguud heiratet Maximilian I. 1486 Bartholomäus Diaz geht auf Entdeckungen ans. 1492 Christoph Colnmbus entdeckt Amerika. 1493 Kaiser Maximilian I. 1497/8 Vasco de Gama findet den Seeweg nach Ostindien. 1499 Die Eidgenossen trennen sich nach Beendigung des Schwabenkrieges vom deutschen Reich. 1500 Der Heldenkampf der Dithmarschen in Holstein 1506 Christoph Colnmbus stirbt. 1512 Das deutsche Reich wird in 10 Theile getheilt 1516 Anfang des Reichspostwesens durch Franz von Taxis Druck von G. Kreysing in Leipzig.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 222

1878 - Mainz : Kunze
222 Vierte Periode des Mittelalters. Gedanken angeregt, einen Seeweg nach Ostindien aufzusuchen. Den Portugiesen ward das Glück zu Theil, das ersehnte Ziel zu finden. Unter Auf Veranstaltung des Jnfanten Heinrich von Portugal wurden Hemrich von Ansang des 15. Jahrhunderts erfolgreiche Entdeckungsreisen gemacht, werten Porto Zunächst wurden Porto Santo und Madeira (1420) entdeckt Madeira Santo, Ma- roar einem langen und breiten Walde bedeckt (woher der Name, “7der Holzinfel bedeutet), welchen die Portugiesen, um die Insel bewohnentdeckt. 6ar §u machen, anstecken ließen. Er soll 7 Jahre gebrannt haben. Heinrich ließ daselbst Weinstöcke aus Cr,pern und Zuckerrohr aus Srcr-lien anbauen und schuf der Insel dadurch zwei Produkte, welche bis auf den heutigen Tag wegen ihrer besonderen Güte wert und breit berühmt find. 1432 wurden die Azoren d. i. Habichtsinfeln und 1456 die Inseln des guineischen Golfes entdeckt. Allmählich rückte man mit den Entdeckungen vor, und zwei deutsche Männer haben stch auf diesen Martin Be- Reifen besonders hervorgethan, Martin Behaimb aus Nürnberg und haimb und Bartholomäus Diaz, welcher 1487 das Cap der guten Hoffnung ent-mäukd°°z deckte, aber von der Schiffsmannschaft zur Umkehr genötigt wurde. 1497 ging ein muthiger Seefahrer, Vasko de Gama aus Genua, unter Segel, um den Seeweg nach Ostindien aufzufinden. Leider kam er zur ungünstigen Jahreszeit an das Cap; fürchterliche Stürme drohten ihm und feinen Leuten den Untergang, welche größere Neigung verspürten, den tollkühnen Admiral über Bord zu werfen als weiter zu steuern. Vasko de Gama erreichte aber doch glücklich die Hafen von Mozambique und Melinde, fand hier freundliche Aufnahme und arabische Führer nach Indien, mit deren Hülfe er 1498 wohlbehalten in Calicut an der Küste Malabar landete. Somit war der Seeweg nach Ostindien um die Südspitze von Afrika entdeckt. Weitere Ent- Zu dem Statthalter der Insel Cuba, Namens Velasquez, kamen deckungen der einmal spanische Schiffer und erzählten ihm, sie hätten ein 2and ent-^amer' deckt, dessen Bewohner wohlgekleidet gewesen und in steinernen Hausern gelebt hätten. Dörfer und Städte mit Tempeln und Türmen feten in diesem unbekannten Lande. Velasquez sandte darum den jungen Ferdinand Ferdinand Cortez mit 11 Schiffen, 700 Mann und 14 Kanonen aus Sorte; erobert ( welcher na* 18 Tagen im heutigen Mexiko landete. £ie Sr".to 152l2anbeg6;m£)I)ner betrachteten die Spanier wie Götter und schlossen sich an Cortez „den Sohn der Sonne" an, welcher ihnen Befreiung von Montezumas Gewaltherrschaft bringen sollte. Velasquez, welcher aus Cortez eifersüchtig war, sandte auf die Nachricht von dessen erstem Einzug in die Stadt Mexiko eine große Flotte unter Narvaez ab, um Cortez in Ketten nach Cuba zu senden und die Eroberung Mexikos zu

4. Geschichte des Mittelalters - S. 223

1878 - Mainz : Kunze
Son bet Wiederherstellung bet Ruh- und Ordnung «. vollenden. Allem die Seilte des Narvaez gingen zu Cortez über, und nun eroberte dieser 1521 Mexiko, obwohl beffen neuer König Gnate-tnozin verzweifelten ffi.berftanb entgegengesetzt hatte*). Mit empörender Grausamkeit muteten die golbgierigen Spanier in dem eroberten Lande beffen Statthalter Cortez Hieb. 1536 fand Cortez anch Cafifornien' . ‘ “ “6err 1640 Spamen gesegelt war, um sich einmal pcrfön= hch vor Carl I. (V.) zu rechtfertigen, fand er kalte Aufnahme. Aus Gram aber diesen Undank starb er 1547. Ferdinand Magelhaen verließ die Dienste des portugiesischen 8„6i„lnl Äonigs Emanuel, dessen Admiral Cabral (1500) das Festland von Südamerika und zunächst Brasilien entdeckt hatte, und machte dem Könige von Spanien den Vorschlag, einen neuen westlichen Seeweg 1519. den Gewürzmfeln zu suche«. König Carl sandte bei, kühnen Seefahrer mit 5 Schiffen nach Brasilien, von roo Magelhaen unter vielen Ge- fahren nach Süden stenerte. Endlich fand er die nach ihm genannte Magethaenästratze, fuhr hindurch und erreichte den großen und stillen Ocean. Die Fahrt ging ruhig und glücklich von Statten, und doch ro0f\ma,Ajl E Untcrroe6ä' °h"° L-"d zu erblicken. Die Not ans den schiffen war ans das höchste gestiegen, als man an den Lnd-ronen anlegte^ Von hier segelte Magelhaen nach der Philippineninfel Sebu und bekehrte den König zum Christentum, verlor aber mit einem b8e“ Seba t Tj V^ Se6en' ei" S-Hiff unter der Führung des Sebastian de Cano sonnte ungehinbert feine Reife um Afrika fort- sttzen und erreichte nach mancherlei Erlebnissen 1522 wieder Sevilla too war die erste Reise um die Welt vollenbet. R re152! ^deckte Franz Pizarro das ersehnte Golblanb Peru ^ Balboa, der Befehlshaber der Colonie Santa Maria am Golfe von «""7 ' unter der Leitung eines Indianers über die Landenge '** gezogen und hatte die Sübsee entbecft (1513). An biesem Ocean sollte in südlicher Richtung das Goldland liegen. Man gründete bes-halb In Panama eine Colonie, von welcher aus Franz Pizarro, Diego fandmz W,Cfter de Lu,ne das Goldland fanben Peru war von einem gebilbeten, frieblichen Volk^ bewohnt we ches einem Ynka (König) gehorchte. Damals stritten die beiben des verstorbenen Königs, Huescar und Atahualpa, um die *) Bei den Mexikanern herrschte noch die grausame Sitte der Menschen opfer. einst mutzten die Spanier sehen, wie ihre in einem Gefechte gefangenen Landsleute bei Einbruch der Nacht in einen hell erleuch- tn Tempel geführt wurden; hier schlitzten ihnen die Priester den Leib I, issen ihnen das Herz aus und opferten es ihren Götzen.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 219

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung k. 219 Dürer, welcher 1471 zu Nürnberg geboren und von Kaiser Maximilian und Carl V. mit großen Ehrenbezeugungen überhäuft wurde, diese Kunst sehr verbessert, indem sie sich statt des Grabstichels seitdem des Aetzgrundes und des Scheidewassers bedienten. Von eben so großer Bedeutung sür die Entwickelung des ganzen Menschengeschlechts waren auch die Entdeckungen neuer Erdtheile und Handelswege, welche zu Ende des Mittelalters gemacht wurden. Christoph Columbus, der Sohn eines armen Tuchwebers in Christoph Genua, hatte schon in früher Jugend eine große Vorliebe zum See-leben gezeigt und im 14. Jahre genuesische Dienste genommen. Seine Amerika 1492. Bildung war eine sehr mangelhafte, und deshalb besuchte er zwischen 1467 1470 längere Zeit die gelehrten Anstalten von Pavia, um das Versäumte nachzuholen. Hier wurden Mathematik, Astronomie und Geographie seine Lieblingsstudien. Darnach suchte er Gelegenheit weitere Seereisen zu machen und fand sie. Nach einer Fahrt in das nördliche Meer, auf welcher er seine Kenntnisse anwandte und erweiterte, trat er in die Dienste eines ihm verwandten Seehauptmanns, welcher mit seinem schiffe bald gegen die Venetianer, bald gegen die Türken kreuzte. In einem hartnäckigen Gefechte gerieth das Schiff, auf welchem Columbus befehligte, in Brand. Er verlor jedoch die Geistesgegenwart nicht, stürzte sich ins Meer und erreichte schwimmend die portugiesische Küste. ^n Lissabon machte er Aussehen mit seinen Fähigkeiten und Kenntnissen. Auch verheiratete er sich daselbst mit der Tochter des Seehauptmanns Perestrello, welcher mehrere Entdeckungsreisen des Jnfanten Heinrich mitgemacht hatte. Seine Schwiegermutter theilte ihm Tagebücher und Karten ihres verstorbenen Mannes mit, in denen er mit Eifer stubirte. Schon lange war ihm die Kugelgestalt der Erde zum klaren Bewußtsein gekommen; dies erweckte in ihm die Ahnung, daß man gegen Westen einen direkten Seeweg nach Indien finden müsse, welches, wie er wähnte, stch_ nahe bis an die westliche Küste Europas erstreckt. In dieser Meinung bestärkte ihn die Thatsache, daß portugiesische Seefahrer zuweilen seltenes Rohr, künstlich bearbeitetes Holz, ja sogar fremdartige Leichname über das Meer hatten treiben sehen. Mit besonderer Sorg-falt und Aufmerksamkeit sammelte und durchdachte er Alles, was aus seine Lieblingsidee Bezug hatte, und bat zunächst feine Vaterstadt um hinreichende Mittel, damit er eine Fahrt über den atlantischen Ocean unternehmen könne. Allein er ward abschlägig beschieden. Dagegen hörte er Hof von Lissabon, welcher sich in solchen Unternehmungen damals besonders hervorthat, seine Vorschläge mit der größten Aufmerksamkeit an, entlockte ihm sein ganzes Geheimnis und trug einem andern See-

6. Geschichte des Mittelalters - S. 220

1878 - Mainz : Kunze
220 Vierte Periode des Mittelalters. Hauptmann auf, den Weg des Columbus zu Betreten. Allein biefer lehrte nach einer kurzen Fahrt um und erklärte den Plan für gefährlich und unvernünftig. Voll Unwillen über btefen Betrug begab sich Columbus zur För-berung seines Planes nach Mabrib, rvährenb er seinen Bruder Bartholomäus in gleicher Absicht nach England sanbte. Allein dieser hatte das Unglück Seeräubern in die Hänbe zu fallen und gelangte erst nach Ablauf mehrerer Jahre in höchst bürftiger Lage nach England, Columbus bagegen fanb keine Unterstützung, weil Spaniens Finanzen durch den Krieg mit den Mauren erschöpft waren. Endlich fanben sich boch die Mittel zur Ausrüstung einer kleinen Flotte. Es würden 3 kleine Schiffe ausgerüstet, beut Columbus der Oberbefehl über 120 Mann ertheilt und unter großen Vergünstigungen die Statthalterei aller Sänber zugesichert, welche er entbecfen würde. Ant 3. August lief der kühne Mann aus dem Hafen von Palos aus und steuerte muthig und getrost in das weite Meer immer nach Westen. Ein günstiger Ost blähte die Segel, und eine östliche Meeresströmung trieb die Schiffe pfeilschnell bahin. Dem furchtsamen ungläubigen Schiffsvolke warb bange, als sich von Tag zu Tag die Entfernung vom heimatlichen User mehrte. Nichts schien der Mannschaft gewisser, als daß Columbus sie einem unvermeiblichen Verb erben entgegenführe. Die Ruhe, Festigkeit und Heiterkeit ihres Führers bezwang die Kleingläubigen und nötigte ihnen Vertrauen ab. Sie hatten ihn umzubringen beschlossen, wenn er nicht umkehre. Auf seine Bitten und Vorstellungen gewährten sie ihm noch 3 Tage zur Fortsetzung der Fahrt nach Westen. Jetzt zeigten sich enblich nach neunwöchentlichem bangen Harren die Vorboten nahen Laubes; die Tiefe des Meeres nahm ab, Rohr und Baumäste mit Beeren schwammen heran, Lanbvögel umschwirrten die Mastbäume der Schiffe. Am 11. Oktober um Mitternacht rief ein Matrose aus dem Mastkorbe herunter: „Land, Laub!" und tctufenbfach wiberhallte die Luft vom Jubelgeschrei der spanischen Matrosen. Ein Kanonenschuß verkünbigte den beiben anberen Schiffen die frohe Botschaft. Das ent-becfte Land war eine von den Bahama-Jnseln, San Salvabor ober Guanahani. Von hier steuerte Columbus nach ©üben und entbecfte die Inseln Cuba und Hayti (Hispaniola ober St. Domingo). Alle Inseln waren von Jnbianern bewohnt, welche die bargebotenen Geschenke annahmen und baftir Golbbleche brachten. Jetzt hielt es Columbus für rathfamer nach Spanien zurückzukehren und dem Hofe von feinen Entbeckungen Bericht zu erstatten. Mit ungeheuerem Jubel warb der Entbecker des neuen Landes allent-

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 269

1876 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 269 Ferdinands Regierung war auch in anderer Beziehung für Spanien eine unglückliche geworden. Während der blutigen Aufstände in Europa rissen sich die ungeheueren spanischen Colonien in Amerika los, weil sie weder von dem Könige, noch von den Cortes die verlangte Rechtsgleichheit mit dem Mutterlande erlangen konnten, und gründeten selbständige Republiken, welche noch heute ihre Freiheit zu bewahren wissen. Von den ungeheueren Besitzungen auf dem amerikanischen Con> tinent, welche (240,000 Q.-M. mit 15 Mu. Seelen) Mexiko, Mittelamerika und ganz Südamerika mit Ausnahme von Patagonien, Brasilien und Guyana umfaßten, besitzt Spanien jetzt nichts mehr, nur noch die Inseln Cuba und Portorico sind ihm geblieben. Der portugiesische Hof war erst 1821 von Brasilien nach Europa Me Erei^ zurückgekehrt. König Johann Vi. hatte nach seiner Ankunft in Lissabon den Eid auf die Verfassung geleistet; allein seine Gemahlin Carletta, eine Schwester des spanischen Königs Ferdinand, ermuthigt durch die Vorgänge in ihrem Vaterlande und durch ihren zweiten Sohn Don Miguel, bewog den schwachen König, die Cortes aufzuheben. Das Volk war mit diesem Gewaltstreich höchst unzufrieden. Während der König damit beschäftigt war, eine neue Constitution zu ertheilen, erregte Don Miguel einen Aufstand gegen seinen Vater und nöthigte denselben zur Flucht auf ein englisches Kriegsschiff. Johann entzog sofort seinem Sohne den Oberbefehl über die Armee und verbannte ihn aus Portugal. Zwei Jahre nach diesem Vorsalle starb Johann Vi. (1826); da sein ältester Sohn Don Pedro als Kaiser von Brasilien nicht die portugiesische Königskrone tragen durfte, so hatte er die Regierung seiner-unmündigen Tochter Donna Maria da Gloria bestimmt, dem aus der Verbannung zurückberufenen Bruder Don Miguel die Regentschaft bis zur Volljährigkeit der Königin übertragen und dem Lande eine freisinnige Verfassung verliehen. Kaum sah sich Don Miguel wieder im Besitze der Gewalt, so hob er sofort die kaum beschworene Verfassung auf und ließ sich selbst zum unumschränkten Könige erklären (1828). Mittlerweile hatte der Kaiser Don Pedro von Brasilien zu Gunsten seines Sohnes die Krone niedergelegt; er landete mit einem Heere in Portugal, nöthigte den eidbrüchigen Bruder nach einem zweijährigen Kampfe der Krone zu entsagen (1834) und stellte die Cortesverfassung wieder her. Im nämlichen Jahre starb Don Pedro, und seine Tochter bestieg den Thron. Sie vermählte sich mit dem Herzog August von Leuchtenberg und nach dessen bald darauf erfolgtem Tode mit dem Prinzen Ferdinand von Sachsen-Coburg. Sie starb 1853 und hinterließ ihrem ältesten Sohne Don Pedro V. den Thron; Don Miguel

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 197

1876 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 197 Spielarten einer Species des Menschengeschlechts auf, und der schwedische Botaniker Sinne begründete das nach ihm benannte Pflanzensystem. Auch die Arzneikunde machte durch die Schriften und Versuche des englischen Arztes Jenner eine große Entdeckung. Da zu Anfang des 18. Jahrhunderts die Pocken in ganz Europa furchtbar wütheten, so ließ Lady Mary Worthley Montague, die Gemahlin des englischen Gesandten in Konstantinopel, als sie vernahm, daß man in Cirkassien, um sich vor den verderblichen Folgen der tückischen Krankheit zu schützen, die Kuhpocken einimpfe, ihren Sohn ebenfalls impfen und empfahl die Pockenimpfung auch in England. Allein sie stieß hier aus große Vor-urtheile. Erst 30 Jahre nach ihrem Tode gelang es dem menschenfreundlichen Dr. Jenner, seine Ansicht über die Wohlthätigkeit der Pockenimpfung zur Geltung zu bringen (1796), und seitdem wurde in Europa die verderbliche Seuche unschädlicher gemacht. *) Bemerkenswerth bleiben endlich noch die Entdeckungen des eng-tischen Seekapitäns James Cook, welcher nicht nur zweimal die Erde fremder u umsegelte, sondern auch die meisten Inseln des großen oder stillen Landers Oceans entdeckte. Ihn begleiteten auf seiner zweiten Reise zwei Deutsche, die beiden Förster, Vater und Sohn, denen wir eine Beschreibung derselben verdanken. §. 16. Die Frauen tfes jnmten Mraiims. Der Einfluß der Frauen auf die öffentlichen Angelegenheiten war am französischen Hofe aufs höchste gestiegen. Nicht die Königin, nicht die Prinzessinnen übten denselben aus, sondern Frauen aus höheren oder niederen Ständen, welche sich die Liebe und Anhänglichkeit des Königs zu erwerben gewußt hatten. Ludwig Xiv. war mit Maria Theresia, Tochter des Königs Philipp Iv. von Spanien, seit 1660 vermählt. Sie war eine kleine, xiv. dicke, geistlose und vergnügungssüchtige Dame, welche von ihrem Gemahle manche Kränkung und Zurücksetzung erfahren mußte, da er sich gern von den Damen des Hofes gewinnen und fesseln ließ. Unter , , ^ouijc bc Ici diesen sind die hervorragendsten Louise de la Balliere, Frau von $aaiere.p *) In neuerer Zeit hat jedoch das Jmpssystem bedeutende Gegner gefunden. Daß trotz der Impfung die Pocken noch recht gefährlich werden sönnen, bewies das Auftreten der Epidemie in und nach dem letzten großen Franzosenkriege (1870—71). Doch darf so viel behauptet werden, daß die Revaccination (wiederholte Impfung) sowohl die Gefahr der Ansteckung mindert als auch die Krankheit günstiger verlaufen läßt.

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 384

1830 - Berlin : Reimer
384 bers Lie Frauen, welche als Negerinnen schön zu nennen sind, haben eine frische seidenweiche Haut rc. §.224. Melanische Art. Die Männer könnte man beim ersten Anblick für Aethiopier halten; jedoch unterscheiden sic sich genügend. Dem Kopf oder Rumpf nach sind sie Afrikaner, den Er, tremitaten uach Australier. Sie sind, wie die Malaien, nie weit in einem Lande vorgedrungen. Erläuterung 1. Sie sollen sich bis südlich von der Insel Nipón finden; über den 35° N. Breite hinaus giebt es keine mehr. Man findet sie noch in Vandiemensland bis über den 40° S. Breite, auch auf dem Feuerlande im Süden von Amerika bis über den 55sten Parallelgrad. Auch bewohnen sie einige Gegenden von Formosa, den Philippinen, Cochin- chinas der Halbinsel Malakka, Borneo, Celebes, Timor, der Molukken, den größten Theil von Neuguinea und die Archi- pelage der Heiligengeistinseln, Neucaledoniens und die Vi« riinseln. Auf den Inseln dieser drei Archipelage sind sie kriegerisch und Menschenfresser in hohem Grade. Außer Men» schcnfleisch essen sie auch eine Art von wie Kupfergrünspan gefärbter Thonerde. — Außerhalb der Fidjiinseln und Neu, calédonien sind sie furchtsam, dumm, faul und führen ein elendes Leben, begnügen sich mit einigen Wurzeln und See» muscheln. Erlaüterung 2. Die Hautfarbe der Menschen dieser Art ist noch schwärzer als bei den schwärzesten Aethiopiern; der Kopf rund, der Schädel vorn und an den Seiten platt, der Gesichtswinkel aber nicht so spitz als bei den übrigen Negern; die Haare wollig, kürzer und dichter anliegend als bei allen andern Menschenarten, und weder auf der Stirn noch gegen die Schläfe hin Spitzen bildend; die Augenbraunenbogen und Backenknochen sehr hervorstehend; die Augen kleiner als bei den Australiern, länglich gespalten, die Regenbogenhaut grünlich, etwas ins Braune ziehend; die Nase^ außerordent- lich platt mit dünnen, stark unterwärts eingedrückten sehr ab- stehenden, von einem Ende des Mundes bis zum andern rei» chendeik Nasenflügeln; letzterer ist groß, nicht schnauzenförmig hervorstehend; die dicken Lippen bilden einen starken Bogen, sind aber lebhaft roth; das Kinn ist fast viereckig, und be» sonders unterwärts behaart; Ober- und Unterschenkel sind mager und unverhältnißmäßig lang. Die in Sklaverei le- benden Weiber sind häßlich, schmutzig, riechen übel, haben -tiefliegende, starke, weiche, aber mehr halbkugelige Brüste. Die meisten Menschen dieser Art scheinen so wenig Geist zu haben, daß sie sich nicht einmal Haüser bauen und daher al-

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 372

1830 - Berlin : Reimer
372 Erlsüterung 2. Die Hyperboreer find weit braüner als die übrigen Völker Europa's und die von Hochasia; je wei- ì ter im Norden und über den 70° hinaus, desto schwärzer, ja \ sehr oft beinahe eben so schwarz als die Aethiopier. Sie , zeigen eine außerordentliche Anhänglichkeit für ihre Geburts» stätre, sind sehr friedfertig, und gebrauchen ihre Waffen, Pfeil, Wurfspieß u dgl. mehr zum Jagen als zum Kampf. Sie haben keinen Begriff von Götterverehrung. Sie sind selten krank, altern früh, werden aber nicht gebrechlich, und gewöhnlich ist Blindheit die Begleiterin ihrer kurzen Alter- schwäche. Sie stecken vom Kopf bis zu den Füßen in Pelz- werk. Hund und Rennthier sind ihre Hausthicre. Im Fang von Fischen, selbst von Wallen, sind sie sehr geschickt; vom Speck der letztern sind sie große Liebhaber, so wie auch vom Thran als Getränk. Ihre Nahrung besteht übrigens im . Fleisch von erjagten Thieren, von ihren Hunden, Rennthieren und von Fischen, welches sie lieber getrocknet und halb ver- dorben als frisch essen. Ihr Brod wird aus einem groben Mehl von gerösteten Fischgräten, einigen Flechten, besonders oder vom isländischen Moos, Rinde von jungen Birken und Fichten gebacken. Salz gebrauchen sie nicht. Eben so wenig lieben sie starke geistige Getränke, und ziehen in dieser Hin- sicht einen Aufguß von Wachholderbeeren allen andern vor; manche Stämme bereiten aber auch ein berauschendes Bier aus einer Pilzart. Sie leben nur in einzelnen, halb unter- irdisches Hütten, familienweise in Polygamie. §. 217. Neptunisch e Art. Die hierher gehörigen Völkerschaften leben nur auf In- | sein oder doch nicht weit von der Meeresküste, unter den Tropen, nur an wenigen Stellen über letztere hinaus; von W. nach 0., von den östlichen Gegenden Madagaskars bis - zu den westlichen Küsten Amerika's und dort von Califor- nien bis Chili. Erlaüterung 1. Von früher Zeit her gleichsam auf Aben- theuer ausgegangen, und mit den Gefahren des Meeres ver- traut, ging sie von Insel zu Inseln von Vorgebirg zu Vor- gebirg in einem Längenraum von 130 Grad, ohne irgendwo, besonders nicht in tjefer in den Ländern gelegenen und gebir- gigen Gegenden, sich vestzusetzen, sondern ließ sich an den Kä- sten von Madagaskar, von der Halbinsel Malaka, der Sun- ds-- und Philippinenrcihe und Vorderindien nieder, so wie auch die Bewohner der Laccadivcn und Malediven, der Nico- baren, der Felsen der Sundagewässer, der Molucken, Maria- nen, Carolinen, der Freundschafts -, Gesellschafts-, der Mar- yuesas-, der Sandwichsinseln und die Bewohner vo» Reu-
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